Nimritz wurde 1074 erstmals urkundlich erwähnt. Ursprünglich war es als wehrhafte Wasserburg von einem wassergefüllten Burggraben umgeben. Der Eingang zur Nimritzer Wasserburg befand sich ursprünglich, dem heutigen Eingang entgegengesetzt, auf der Südseite der Anlage, auch abzulesen am heute innenliegenden südlichen Treppenturm.
Vom Charakter war das heutige Schloss zu dieser Zeit ein Wasserkastell über rechteckigem Grundriss mit einer ost-westlichen Hauptachse. Noch heute lässt sich im Aufbau des Daches ein ursprünglich liegender Stuhl erkennen, des das hohe, steile Dach der frühgotischen Anlage zeigt. Hinweise auf einen solchen hohen Giebel finden sich auch in den Akten.
Eine der intensivsten Bauphasen fällt in die Jahre zwischen 1565 und 1569. In dieser Zeit werden der Treppenturm und der markante Erker nach Nordwesten gebaut. Auch im Innenraum des Schlosses werden weitgehende Umgestaltungen vorgenommen. Vor allem im 2. Obergeschoss finden sich drei verschiedene Renaissance-Farbfassungen, die die umfangreiche Bau- und Gestaltungstätigkeit dieser Zeit nachzeichnen.
Eine beeindruckende Erinnerung an den Dreißigjährigen Krieg hinterlassen marodierende Soldaten des schwedischen Heerlagers, das sich 1640 bei Saalfeld befand. Auf einem Plünderungszug versuchen sie, in Schloss Nimritz einzudringen. Die schwere, massive Eichentür hält den Hieben der Axt jedoch Stand, behält deren Spuren aber bis heute.
Eine erneute Phase reger Bautätigkeit folgt in den Jahren um 1740. Neben einer farblichen Neugestaltung der meisten Innenräume werden einige Räume durch eingezogene Wände unterteilt; die Decken werden barock stuckiert.
Der obere Teil des Treppenturms erhält mit der charakteristisch gelängten Zwiebelhaube erst 1760 seinen heutigen Abschluss.
Der Wassergraben um das Schloss wird nach fast 800-jähriger Existenz zugeschüttet.
Wie in vielen Bauten Thüringens hinterlässt das späte 19. Jahrhundert auch im Schloss Nimritz seine Spuren. Eine große Anzahl Räume in den beiden Obergeschossen werden neu geputzt und farblich gestaltet. Massiv Eingriffe in die Struktur der Raumfolgen finden sich vor allem im 1. Obergeschoss, wo man durch Trennwände und Verlegung von Türen den privat-intimen Charakter kleinerer Räume zu finden sucht. Im Süden überbaut man den sogenannten Südhof zwischen den Gebäudeflügeln mit einem Zwischenbau.
Das Schloss soll nach der Enteignung der Besitzerfamilie von Beust aus ideologischen Gründen gesprengt werden ("Der Fuchs ist weg, nun muss der Bau ausgeräuchert werden"). Die Sprengung unterbleibt, weil man seine Räume zur Unterbringung von 12 Flüchtlingsfamilien benötigt. Die Innenräume werden kleinteilig parzelliert; im Erdgeschoss richtet man für alle einen gemeinsamen Toilettenbereich ein. Teilweise raumhoch vorgeblendete Dachpappe hält die Nässe im Mauerwerk fest, Deckenverkleidungen schützen aber auch die spätgotischen Holzdecken.
Die Gemeinde Nimritz verkauft das Schloss für eine DM an einen vermeintlichen Investor.
Wiederholte Besitzerwechsel fanden statt.
Das Bauwerk ist in seinem Bestand ernsthaft bedroht: Dutzende von Gefäßen auf dem Dachboden können das eindringende Niederschlagswasser nicht mehr fassen; Dachtragwerk, Deckenbalken und Fachwerk verfaulen, es gibt erste Teileinstürze des Mauerwerks.
Das Schloss wird in den folgenden drei Jahren von einem neuen Besitzer mit hohem Aufwand saniert und restauriert. Das Thüringische Landesamt für Denkmalpflege steuert 20.000€ und die Deutsche Stiftung Denkmalschutz 40.000€ bei.
Die Eigentümer wurden mit dem Thüringer Denkmalschutzpreis ausgezeichnet.
Das Schloss wechselt erneut seine Besitzer.
Schloss Nimritz
Thüringen, Deutschland